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Ärger für die Barrierefreiheits-Globoli
Ausgabe 8-2024
Mit Domingos de Oliveira (netz-barrierefrei.de):
Wenn Sie in Ihrem Urlaub Langeweile (oder Probleme beim Einschlafen) haben, hören Sie doch mal in den Podcast zur digitalen Barrierefreiheit rein. Der Anbieter hofft, die Hörerendenzahlen zu verdoppeln (von 1 auf 2).
Zum Podcast
Gute Nachrichten des Monats
Die indische Bundesregierung möchte ihre Applikationen und Websites barrierefreier machen.
Govt Mulls Major Accessibility Upgrades For Its Websites, Digital Apps And Services
Die Stadt Boston ändert die Art der Daten-Erhebung. Statt nach Behinderung wird nach dem Bedarf nach speziellen Anpassungen (Accomodations) gefragt. Boston is changing how it collects data on disability
Mattel bringt eine blinde Barbie-Puppe heraus.
Interessante Beiträge
Der Atlas digitale Barrierefreiheit macht gerade Furore. Dabei wurden - angeblich - alle deutschen Kommunen von Menschen mit Behinderung auf Barrierefreiheit geprüft. Leider ist die Aussagekraft dieser Untersuchung gering, wie zwei Beiträge zeigen.
Ein Blog-Beitrag beschäftigt sich mit den aktuellen Trends in der Hilfsmittel-Branche.
Tests auf digitale Barrierefreiheit können günstiger und zugleich aussagekräftiger sein, so ein aktueller Beitrag.
Ist der aktuelle Ansatz zur digitalen Barrierefreiheit mit alles oder nichts zu streng? Dieser Beitrag vertritt diese Einschätzung.
Weiter gehts auf Englisch: Die Overlay-Anbieter stehen verstärkt unter Beschuss. Sie erinnern sich vielleicht: Overlay-Anbieter versprechen, dass sie Websites mit wenigen Klicks automatisch barrierefrei machen. Es sind die Homöopathen der digitalen Barrierefreiheit. Die Parallelen sind selbsterklärend und sie mögen es nicht, wenn sie jemand kritisiert.
Diese Seite fasst Anleitungen zum Design für Neuro-Diversität zusammen.
Für WordPress gibt es eine Reihe von Page Buildern, also Baukästen. Dieses Google Sheet fasst zusammen, inwieweit sie barrierefreie Websites erstellen können.
Die WCAG ist bekanntermaßen auf Web-Inhalte optimiert. Es gibt eine - wenig bekannte - Anleitung, um sie auch auf Nicht-Web-Inhalte anzuwenden. Diese Anleitung wird aktuell überarbeitet und liegt als voraussichtlich finaler Entwurf vor. Da sie ohnehin rein informativ ist, spricht nichts dagegen, sie bereits jetzt zu verwenden.
Guidance on Applying WCAG 2 to Non-Web Information and Communications Technologies (WCAG2ICT)
Adobe hat offenbar seine automatischen cloud-basierten Tagging-Funktionen für PDF verbessert. Eine Einschätzung gibt es in diesem Artikel. Evaluating Adobe’s new cloud-based auto-tagging feature for PDF accessibility
Weitere Artikel
- Practical HTML, CSS, ARIA, & Javascript Tips for Accessible Mega Menus
- How the European Accessibility Act (EAA) will impact product accessibility
- DIGITAL TRUST INDEX 2024 - The State of Digital Accessibility in Europe
- Guidance: How to select, commission and use disability-smart images
- Peaky WCAG (Level AA) BANG for your APP A11Y BUCK
- How to transform your approach to digital accessibility from a reactive break-fix cycle to a
- Orozco v. Garland Establishes a New Pathway for Challenging Inaccessible Technology Beyond the
- Exploring the challenges in creating an accessible sortable list (drag-and-drop)
- Artificial Intelligence & Automated Hiring Practices
- Custom Accessibility Actions
- How People with Disabilities Use the Web
Statistik des Monats
Eine Studie der BITKOM Research zum Digitaltag 2024. Es geht nicht um Barrierefreiheit behinderter Menschen, sondern um die digitale Teilhabe aller Menschen. Telefonisch. Befragt wurden 1004 Menschen.
- 85 Prozent stimmen zu, dass digitale Geräte und Dienste das Leben erleichtern.
- 74 Prozent stimmen zu, dass digitale Technik den Zugang zu Informationen und Bildung erleichter.
Aber:
- 62 Prozent sagen, dass reiche Menschen einen besseren Zugang haben.
- 44 Prozent haben Angst davor,der Entwicklung nicht folgen zu können.
- 34 Prozent sind wegen der Digitalisierung besorgt.
- Immerhin 33 Prozent der 30 49-jährigen fühlt sich regelmäßig überfordert. Über alle Altersgruppen hinweg sind es 49 Prozent
Barrierefreiheit und UX sind nebenbei bemerkt auch Teil des Online-Zugangs-Gesetzes. Quelle